Barfüßer und Barfußgehen

Barfüßigkeit für Asketen, Arme, Sklaven, Romantiker, Hippies, Pazifisten, Kampfkünstler, und moderne Kurgäste

Barfüßer (latein. Discalceati, »Unbeschuhte«), Mönche und Nonnen, welche entweder ganz ohne Fußbekleidung gehen, oder bloß Sandalen oder mit Riemen befestigte Sohlen statt der Schuhe tragen. Die Barfüßer bilden keinen besonderen Orden, sondern finden sich als Asketen höheren Grades bei mehreren derselben, wobei Barfüßer im strengeren und milderen Sinn unterschieden werden, je nachdem sie wirklich barfuß oder mit Sandalen und zwar bloß in der wärmeren Jahreszeit oder das ganze Jahr hindurch einhergehen. Insbesondere haben dieses Zeichen der Armut und der Entsagung die strengeren Observanzen der Bettelmönche, zuerst die Franziskaner, angenommen. Namentlich kam das Barfußgehen in Aufnahme, seitdem die heil. Therese 1560 es den Karmeliterinnen vorschrieb.

Im Mittelalter waren feste Schuhe und Stiefel teuer, weshalb Arme barfuß oder in Sandalen und Fußlappen pilgerten. Mark Twain’s Hauptfiguren, Tom Sawyer und Huckleberry Finn, spielten barfuß. Unter dem Eindruck der Hippie-Bewegung der 1970er und 1980er Jahre gingen viele Menschen in der Öffentlichkeit barfuß. Andere, wie Mahatma Gandhi, taten es als Zeichen ihrer Friedfertigkeit.

In traditionellen Kampfkunstarten wie Aikido, Hapkido, Judo, Karate, oder Taekwondo wird barfuß trainiert und gekämpft.

Ärzte und Physiotherapeuten empfehlen das Barfußgehen als Bestandteil einer gesunden Lebensweise bis heute. Insbesondere Sebastian Kneipp hat den durchblutungsfördernden Abhärtungseffekt des Barfußlaufen als wichtigen Aspekt der Gesundheitsvorsorge empfohlen. Der Kreislauf wird gestärkt, und Körperwärme freigesetzt. Barfußgehen kräftigt die Fußmuskulatur, schult die Sensomotorik, und hilft Sturzrisiken minimieren.

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