Jakobswege in Deutschland

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In seinem Erstlingswerk »Auf dem Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela« beschrieb der Schriftsteller Paulo Coelho die Pilgerschaft als den Wendepunkt seines Lebens. Im Erscheinungsjahr des Buches, 1987, erklärte der Europarat die historischen Wege der Jakobspilger in Europa zur ersten europäischen Kulturstraße. Behörden, Vereine und Einzelpersonen wurden aufgefordert, die Pilgerstraßen nach Santiago in ganz Europa zu kennzeichnen und zu identifizieren. Diese Arbeit dauert bis heute an.

UNESCO-Welterbe

Der spanische Hauptweg wurde 1993 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen, gefolgt von den vier im Liber Sancti Jacobi beschriebenen französischen Pilgerwegen, die 1998 den selben Titel erhielten. In Deutschland werden die historischen Jakobswege in Zusammenarbeit mit der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft erarbeitet, als europäische Fernwanderwege ausgewiesen, und an die französischen Pilgerrouten angebunden.

Der Kerkeling-Effekt

Im Jahr 2006 sorgte Hape Kerkeling schließlich mit seinem Bestseller »Ich bin dann mal weg – Meine Reise auf dem Jakobsweg« dafür, dass die Zahl der deutschen Pilger im folgenden Jahr um 71 Prozent stieg. Mehr als drei Millionen Menschen haben das erfolgreichste deutsche Sachbuch seit „Götter, Gräber und Gelehrte“ von C. W. Ceram gelesen, für 2009 ist die Veröffentlichung in den USA geplant.

Dank Kerkeling-Effekt ist der Jakobsweg inzwischen in aller Munde. Manche Zeitgenossen winken bereits genervt ab, wenn die Sprache darauf kommt, als ob sich der Jakobsweg inzwischen zur Lieblingsdestination des gefürchteten Massentourismus entwickelt hätte.

Tatsächlich sind im Jahr 2008 mehr als 125.000 Pilger in Santiago de Compostela angekommen, gut 25 Prozent mehr als zwei Jahre zuvor, und etwas mehr als der für diesen Zeitraum erwartete, lineare Zuwachs von 19 Prozent. Die Gefahr, auf den Jakobswegen in Europa irgendwo in einen Stau zu laufen, ist indes sehr gering. Zum Vergleich: Thailand lockt jedes Jahr über 13 Millionen Touristen an, hundert mal soviele wie der spanische Jakobsweg.

Nach Spanien fliegen, oder laufen?

Immer mehr Pilger entscheiden sich für den langen Weg nach Spanien, für den Weg, der an der eigenen Haustür beginnt und nach großen oder kleinen Etappen irgendwann in Santiago de Compostela oder am Ende der Welt, am Kap Finisterre an der Westküste von Galicien im Nordwesten Spaniens endet. Der Weg ist von Deutschland aus mehr als 2300 km lang, wunderschön, und etwas beschwerlich. Wie man ihn geht, welche Ausrüstung der moderne Pilger vielleicht benötigt, und was uns unterwegs erwartet, soll Inhalt dieses Internet-Portals sein.

Ich wünsche Ihnen Freude bei der Lektüre und beim Pilgern,

Klaus Schultheis
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